Ende Oktober kam es auf der Autobahn A4 in der Nähe des Erfurter Kreuzes zu einem kilometerlangen Stau, der von zwei Rindern verursacht wurde. Ein Bulle und ein Kalb der eher seltenen Rasse der Buckelrinder (Zebus) hatten sich aus ihrem Gatter im Landkreis Weimar befreit und zu einem Spaziergang auf der Autobahn entschlossen.
Menschen wurden glücklicherweise nicht verletzt, aber es kam zu einem mehrstündigen Großeinsatz, der die Autobahn- und Bereitschaftspolizei, Jagdpächter und Förster auf den Plan rief und sogar den Einsatz eines Helikopters erforderlich machte. Am Ende stand der Hobby-Landwirt, dem die beiden Rinder entwischt waren, mit einem erlegten Tier da – und der Aussicht, die immensen Kosten der Aktion tragen zu müssen.
„Es kommt recht selten vor, dass die Bauern versichert sind.“
Martin Hirschmann, der Kreisgeschäftsführer des Thüringer Bauernverbands, erklärte gegenüber der Thüringer Allgemeinen, dass es trotz größter Vorsicht seitens der Bauern leider immer wieder zu solch ungeplanten Vorfällen kommen könne. Dann haftet im Regelfall der Tierhalter für die entstandenen Schäden – zu denen eben auch die Kosten für den Einsatz der Spezialisten und Rettungskräfte zählen.
Einen wirksamen Schutz bietet die Betriebshaftpflichtversicherung für Landwirte. Sie übernimmt berechtigte Ansprüche Dritter, sowohl bei Ausbrüchen von Tieren als auch bei Mängeln an den landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Viele Versicherer bieten dabei auch spezielle Tarife für Landwirte im Nebenerwerb. Bisher, so Hirschmann, nehmen noch längst nicht alle Bauern diese Möglichkeit der Absicherung wahr – was im schlimmsten Fall den wirtschaftlichen Ruin bedeuten kann. Dabei ist die Betriebshaftpflichtversicherung für Landwirte schon für weniger als 100 Euro im Jahr zu haben.