Nachdem schon drei Versuche des Essener Spezialchemieunternehmens scheiterten, ist der Börsengang des Essener Unternehmens nun doch in Bewegung gekommen. Für die IPO-Versicherung, die das Börsenunternehmen im Initial Public Offering gegen Ansprüche Dritter versichert, ist damit die Ruhephase wieder vorbei. Auch wenn der zuständige Versicherer nun etwas aufmerksamer wird, besteht kaum Grund zur Sorge. Evonik, das zu 74,99% zur RAG und zu 25,01% dem britischen Investor CVC Capital gehört, agiert sehr zurückhaltend. Nur 10 Prozent der Anteile stehen überhaupt zum Verkauf und davon gehen wiederum nur 3 Prozent an die Börse. Die restlichen 7% werden außerbörslich platziert.
Die gesamte Börsenstrategie von Evonik wird zur Beruhigung der IPO-Versicherung von vorsichtigem Vorgehen bestimmt. Evonik hat durch die spezielle Versicherung Schutz vor Haftungsrisiken im Zusammenhang mit dem Börsengang. Der Verkaufsprospekt wird kaum Anlass zu Klagen von Anlegern bieten, aber bereits die früheren Versuche scheiterten an Differenzen, was die Bewertung des Konzerns anging. Während die Investoren zuvor die Bewertung bei 11,5 Milliarden bewerteten, geben sie nun eine Zahl von über 14 Milliarden an. Vermögensschäden, die den Anlegern mit den recht begehrten Aktien entstehen könnten, zeichnen sich nicht ab und damit wird die für das Börsenabenteuer von Evonik abgeschlossene Vermögensschadenhaftpflichtversicherung voraussichtlich ohne Schadensfall bleiben.
Einen ungestörten Börsengang wünscht sich der Konzern auch, denn Hauptaktionär RAG und die neu gegründete RAG-Stiftung haben in den nächsten Jahrzehnten die Folgekosten des Ausstiegs aus dem Steinkohlebergbau zu bewältigen. Der Erlös aus dem Aktienverkauf wird dafür gezielt eingesetzt. Zusammen rechnen die beiden Aktionäre mit einem Kapitalaufkommen von rund 1,4 Milliarden Euro.